Venezianische Instrumentalmusik – Perlen des Frühbarocks
Am Anfang des 17. Jh. wurde in Venedig neue prachtvolle und virtuose Instrumentalmusik geschrieben, die zur definitiven Emanzipation der instrumentalen Virtuosität geführt hat. Durch die Erfindung des Basso Continuo, einer Begleitung der melodischen Linie durch ein oder mehrere Bassinstrumente, gewannen nicht nur die Vokalstimmen, sondern auch Instrumente wie Geigen, Zinken, Posaunen, Gamben, die bis zu dieser Zeit als Unterstützung polyphoner Linien verwendet wurden, Freiheit und Glanz.
Canzoni e Sonate komponiert z.B. von Dario Castello, Giovanni Gabrieli, Giovanni Paolo Cima, Giovanni Picchi für Ensembles mit Geigen, Zinken und Posaunen zeigen ein charakteristisches Klangbild der Musik dieser Zeit. Ebenso zeigt die oft verwendete einfache Besetzung „Violino & Trombone“ (Geige, Posaune und Basso Continuo) dem modernen Zuhörer eine unerwartete Virtuosität, so wie eine neue und faszinierende musikalische Ästhetik .
Das heute etablierte Ensemble Instrumenta Musica möchte mit diesem Programm an seine Anfänge zurückblicken, wo drei Studierende (Geige, Posaune und Orgel) am Institut für Alte Musik der Musikhochschule Trossingen vor mehr als zehn Jahren beschlossen haben, sich diesem Repertoire gemeinsam zu widmen.
Instrumenta Musica
wurde 2004 von Studenten des Instituts für Alte Musik der Musikhochschule
Trossingen gegründet, und seitdem tritt das Ensemble mit den Gründungsmitgliedern
und in variabler Besetzungen unter der Leitung von Ercole Nisini oder in
Kooperation mit renommierten Vokalensembles auf.
Eine besondere Beziehung
hat Instrumenta Musica zur Frauenkirche in Dresden, wo das Ensemble seit 2005
in Zusammenarbeit mit dem Kammerchor und dem Kantor Matthias Grünert, regelmässig
auftritt. Durch diese Zusammenarbeit sind auch zwei CDs für die Labels Rondeau
und SONY erschienen.
2008 veröffentlichte das Ensemble, zusammen mit
den Vokalsolisten Constanze Backes, Gerlinde Sämann, Hermann Oswald und Markus
Flaig seine erste eigene CD mit dem Programm „Sacrarum Cantionum, italienische
geistliche und instrumentale Musik von Carlo Filago und Giovanni Battista
Riccio“ für das Label RAMÉE (Outhere).
In eigenständige Produktionen oder in Zusammenarbeit mit Vokalensembles wie dem Ensemble Polyharmonique, dem Dresdner Kammerchor, oder dem Regisseur Tom Quaas und der Pantomimen Bodecker & Neander, ist Instrumenta Musica in Festivals und Konzertsälen wie der Dresdner Frauenkirche, den Niedersächsischen Musiktagen, dem Schwarzwald- Musikfestival, dem Skálholt Summer Concerts (Island), dem Heinrich Schütz Musikfest, den Brandenburgischen Sommerkonzerten, den WDR Funkhauskonzerte, den Tagen Alter Musik Regensburg, den Varazdin Baroque Evenings, den Batzdorfer Pfingstfestspiele, der Klosterstiftung Michaelstein, aufgetreten.
Insgesamt 9 CD Produktionen für die Labels RAMÉE, Querstand, Christophorus, Carus, Rondeau und SONY, sowie Konzertmitschnitte und Interviews für WDR, SFR (Schweiz), Radio 3 (Italien) Deutschlandradio dokumentieren die Tätigkeit des Ensembles.