Konzert 2019

26. Mai – Hymne au soleil

Lieder und Chormusik von Fanny Hensel,
Lili Boulanger und Silke Fraikin

Ein Tag im Mai – vom „Morgenständchen“ bis zum „Nachtwanderer“


Hinweis:

Im Jahresprogramm ist der Titel des Konzerts „Kunst des Liedes – Als alle Knospen sprangen“


Frühlingsgedichte und Liebeslyrik gehören zum vielbesungenen Wonnemonat und haben von jeher zum Vertonen angeregt. Im Mittelpunkt dieses Programms stehen Vokalwerke dreier Komponistinnen des 19. bis 21. Jahrhunderts sowie Gedichte von Selma Meerbaum-Eisinger. 

Aus dem reichen Vokalschaffen Fanny Hensels (1805-1847) – Enkelin des Philosophen Moses Mendelssohn und Schwester Felix Mendelssohn-Bartholdys – sind Sololieder, Duette und Chorwerke nach Texten von Eichendorff, Goethe, Heine u.a. zu erleben. Der Liederzyklus „Clairieres dans le ciel“ stammt aus der Feder der französischen Komponistin Lili Boulanger (1893-1918). Für ihre Komposition „Renouveau“ erhielt sie 1913 den Prix Lepaulle. Im gleichen Jahr gewann sie als erste Frau den Grand Prix de Rome. Daneben erklingen „Dämmerung“ und zwei von der Dresdner Komponistin Silke Fraikin (geb. 1967) eigens für dieses Programm geschaffene neue Werke, darunter die Vertonung eines Textes von Selma Meerbaum-Eisinger (geb. 1924 in Czernowitz, Bukowina; gest. 1942 im Zwangsarbeitslager Michailowka in der Ukraine). Das von Autoren wie Heine, Rilke und Verlaine beeinflusste Werk der deutschsprachigen Dichterin zählt mittlerweile zur Weltliteratur. 

„Als alle Knospen sprangen“ Lieder und Chormusik von Fanny Hensel, Lili Boulanger und Silke Fraikin (UA) Gedichte von Selma Meerbaum-Eisinger 

Anna Palimina – Sopran
Britta Schwarz – Alt
Susanne Prager – Lesung
Am Flügel: Christine Hesse
Kammerchor Pesterwitz 
Leitung von Anne Horenburg 

Anna Palimina, Sopran

Anna Palimina | Foto Andreas Reichert

Anna Palimina studierte Klavier- und Kammermusik in ihrer Heimatstadt Chisinau (Moldawien) bevor sie ihr Gesangsstudium an der Hochschule für Musik in Dresden bei Christiane Hossfeld abschloss. Ihr erstes Engagement führte sie an das Staatstheater am Gärtnerplatz München bevor sie Ensemblemitglied der Oper Köln wurde. Zu ihren Partien zählten dort u. a. Konstanze (Die Entführung aus dem Serail), Zerbinetta (Ariadne auf Naxos), Gilda (Rigoletto) und die Partie der Sierva Maria (Love and Other Demons) von Peter Eötvös. Ferner debütierte u.a. sie an der Staatsoper Stuttgart als Adele (Fledermaus) in der Regie von Philipp Stölzl und war am Nationaltheater Prag zu Gast, wo sie Mysliveceks L’Olimpiade unter Václav Luks sang.

Heute ist Anna Palimina freischaffend, aber nach wie vor der Oper Köln als Gast verbunden, wie zuletzt in Händels‘ Alcina, Adina (L’elisir d’amore), Pamina (Zauberflöte) sowie als Zdenka in Arabella unter der Leitung von Stefan Soltesz. Ein weiterer Höhepunkt war ihr Debüt am Staatstheater Wiesbaden wo sie alle „4 Frauen“ in Hoffmann’s Erzählungen sang. Mit der Partie des Ännchen (Freischütz) gab Anna Palimina in der Saison 2015/16 ihr Debüt an der Semperoper Dresden und mit der Titelpartie in Carl Orffs‘ Die Kluge war sie abermals in Köln zu Gast.
In der Saison 2016/17 debütierte sie am Teatro Real in Madrid in La Clemenza di Tito unter Christophe Rousset und gastierte u.a. als Pamina (Die Zauberflöte) in Bonn , übernahm die Sopran-Partien in Die Schöpfung bei Konzerten in Hamm und Siegen sowie in Rihms Deus Passus in Utrecht unter der Leitung von Markus Stenz und in Viviers Trois airs pour un opéra imaginaire mit dem Ensemble Intercontemporain in Paris.

In der Spielzeit 2017/18 widmet sich Anna Palimina wieder sowohl dem Opern- wie auch dem Konzertwesen und bleibt insbesondere der Oper Köln treu, an der sie die Carolina in Cimarosas Il matrimonio segreto verkörpert.

Zu ihren Konzertprojekten mit klassischem Repertoire aber auch ihrem Spezialgebiet der zeitgenössischen Musik zählen Engagements mit Ensembles wie dem Collegium Novum, dem Gürzenich-Orchester Köln, dem Ensemble Intercontemporain, der Basel Sinfonietta und dem Ensemble Modern, mit welchen sie Werke von Vivier, Adès, Grisey und Rihm unter Dirigenten wie Peter Rundel, Markus Stenz, Jonathan Stockhammer und Steven Sloane in Basel, Zürich, Amsterdam, Köln, Frankfurt und auch bei den Salzburger Festspielen.

Britta Schwarz, Mezzosopran

Britta Schwarz

In Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) geboren, studierte die Sängerin Britta Schwarz an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin bei Christa Niko und an der Hochschule für Musik in Dresden bei Prof. Christian Elßner und Prof. Hartmut Zabel. Ein vierjähriges Engagement am Studio der Staatsoper Dresden (Semper-Oper) schloss sich an. Bei internationalen Wettbewerben in Karlovy Vary (Antonin Dvorak), Zwickau (Robert Schumann) und London (Walter Gruner) errang sie Preise. In zahlreichen Konzerten mit renommierten Orchestern u.a. den Berliner Philharmonikern, der Staatskapelle Dresden, dem Concertgebouworkest Amsterdam, dem Israel Philharmonic Orchestra, der Academy of St. Martin in the Fields und der Cappella Andrea Barca bringt die Altistin Britta Schwarz ihr umfangreiches Repertoire zur Geltung. Dabei arbeitet sie mit Dirigenten wie Philippe Herreweghe, Kent Nagano, Jörg-Peter Weigle, Bruno Weil, Marek Janowski, Peter Schreier und Gustavo Dudamel.

Konzerte und Liederabende führten Britta Schwarz in fast alle Länder Europas, nach Israel, Japan, Kanada, in die USA und nach Südamerika sowie zu internationalen Festivals wie Spoleto Festival in Charleston (USA), Festival für Alte Musik Utrecht, Dresdner Musikfestspiele, Blyth Valley Chamber Music ( England ), MDR- Musiksommer, Rheingau Musikfestival und den Passauer Europäischen Wochen, sowie dem Menuhin Festival Gstaad. Zum wiederholten Male war sie im Jahr 2014 beim Lucernefestival mit der Missa Solemnis von Ludwig van Beethoven unter der Leitung von Sir András Schiff zu Gast.

Hervorzuheben ist die regelmäßige und sehr inspirierende Zusammenarbeit mit András Schiff. Mit großer Vorliebe und besonderer Aufmerksamkeit widmet sich Britta Schwarz der Kammermusik, was sich in einer sehr erfolgreichen Liederabendreihe in Dresden niederschlägt. Konzerte führten Britta Schwarz in fast alle Länder Europas und u.a. nach Israel und Japan.

Sie arbeitet mit bedeutenden Barock-Ensembles wie z.B. dem Freiburger Barockorchester, mit Musica Antiqua Köln, der Akademie für Alte Musik Berlin und dem Rias Kammerchor zusammen. Dies führt zu sehr anregenden musikalischen Begegnungen u.a. mit Reinhard Göbel, Pierre Cao, Gustav Leonhardt, Ludger Remy und Michael Schönheit.

Seit einigen Jahren lehrt Britta Schwarz an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden und als Gastprofessorin für Gesang an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin.

http://www.brittaschwarz.net/

Susanne Prager, Lesung

Susanne Prager erhielt ihre musikalische Grundausbildung am Konservatorium ihrer Heimatstadt Rostock. Es folgte ein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden bei Prof. Heidi Petzold mit Diplom als Sängerin und Musikpädagogin sowie die Meisterklasse bei Prof. Christian Elßner. Die Schwerpunkte ihrer Ausbildung lagen auf den Gebieten Oper und Oratorium. Als Studentin absolvierte sie verschiedene Berufspraktika, so an der Staatsoperette Dresden und den Landesbühnen Sachsen sowie am Volkstheater Halberstadt u.a. als Pamina („Zauberflöte“). Weitere Studien bei Brigitte Fassbaender, Peter Schreier und Elisabeth Schwarzkopf schlossen sich an. Sie wurde 1. Preisträgerin beim Antonin Dvorak-Wettbewerb in Karlovy Vary und war Mitglied des Opernstudios der Semperoper Dresden.

1989 debütierte die Sängerin als Marzelline („Fidelio“) in der Inszenierung von Christine Mielitz an der Semperoper. Weitere Partien waren Marzelline („Barbier“), Blumenmädchen („Parsifal“), Böse Schwester („Zar Saltan“). Langjährige Gastverpflichtungen verbinden sie mit diesem Haus.

Zudem erhielt sie Engagements als lyrischer Sopran an verschiedenen Theatern Deutschlands (u.a. Komische Oper, Staatstheater Schwerin und Landesbühnen Sachsen) u.a. als Marie („Verkaufte Braut“), Mimi („Boheme“), Rusalka, Fremde Fürstin („Rusalka“), 1. Dame, Maria („West Side Story“) und gastierte bei Konzerten mit der Dresdner Philharmonie und der Sächsischen Staatskapelle Dresden u.a. unter der Leitung von Peter Schreier, Hanns Vonk, Lothar Zagrosek und Siegfried Kurz.

Sie ging einer umfangreichen Konzerttätigkeit in den Bereichen Lied und Oratorium nach. Seit 1988 lehrt Susanne Prager an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden im künstlerischen Studiengang Gesang und hat seit 2000 eine zusätzliche Lehrverpflichtung in der Lehrpraxis und Schulmusik.

Christine Hesse

Christine Hesse wurde in Chemnitz geboren. Sie begann ihre musikalische Ausbildung als Schülerin an der Spezialschule für Musik Dresden im Hauptfach Klavier und studierte später an der Hochschule für Musik Dresden Klavier bei Amadeus Webersinke und Karl-Heinz Naumann und Korrepetition bei Gertraud Geißler.
1982 begann Christine Hesse ihre Lehrtätigkeit an der Dresdner Hochschule für Musik und wurde am gleichen Institut 1991 zur Professorin für Gesangskorrepetition berufen. Sie begleitete als Pianistin zahlreiche Meisterkurse u.a. bei Elisabeth Schwarzkopf, Theo Adam, Peter Schreier und Brigitte Fassbaender und wirkte bei internationalen Wettbewerben mit, so und beim Internationalen Antonin Dvořak Wettbewerb in Karlovy Vary, wo sie den Begleiterpreis erhielt.
Neben ihrer Lehrtätigkeit ist sie als Pianistin bei Liederabenden u.a. mit Britta Schwarz, Olaf Bär, Egbert Junghanns, Claudia Mahnke, Angela Liebold und Ewa Zeuner zu erleben. Darüber hinaus gestaltet sie vielfältige Kammermusikprojekte in Deutschland und Europa sowie Rundfunk- und CD-Aufnahmen.
Soziales Engagement in künstlerischer Zusammenarbeit verbindet Christine Hesse mit der in München ansässigen Stiftung für Kultur und Zivilisation.


Die Auftragskomposition von Silke Fraikin wurde gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.