04.06.2017, 17 Uhr
An der Wünning-Orgel: Denny Wilke (Mühlhausen)
Liebe Freunde der Pesterwitzer Konzerte,
In unserem Orgelkonzert zum Pfingstfest ist der junge Organist Denny Wilke zu Gast. Er studierte in der Meisterklasse des Leipziger Gewandhausorganisten Michael Schönheit und legte 2006 sein Konzertexamen in der Solistenklasse von Ben van Oosten am Konservatorium Rotterdam ab. Außerdem erhielt er ein Stipendium für die Meisterklasse von Olivier Latry (Notre-Dame de Paris). Als Organist spielte Wilke bereits für so namhafte Orchester wie das Gewandhausorchester Leipzig, das MDR Sinfonieorchester, die Dresdner Philharmonie etc.. Solistenabende an bedeutenden kirchenmusikalischen Stätten und in ausgewiesenen Konzertsälen sowie Aufnahmen für Radio und Fernsehen gehören ebenfalls zu seinem künstlerischen Schaffen. 2009 wurde Wilke zum Stadtorganisten der Konzertkirche „St. Marien“ Mühlhausen/Thüringen berufen. Als dieser ist er seither für die Gestaltung der Orgelkonzerte und thematischen Zyklen sowie für die Kammermusiken in der historischen Rathaushalle verantwortlich. 2010 war er Preisträger beim International Sydney Organ Competition. Anlässlich des 200. Geburtstages von Franz Liszt erschien 2011 überdies eine Solo-CD mit Orgelwerken des Jubilars, aufgenommen an der historischen Buchholz-Orgel in Barth (Ostsee), die 2015 für die Bestenliste des „Preises der Deutschen Schallplattenkritik“ nominiert wurde.
Passend zum Pfingsfest, dem Geburtstag der Kirche und dem Beginn der Ausbreitung der christlichen Botschaft, die alle Menschen unabhängig von ihrer Nationalität und Ethnizität ansprechen soll, interpretiert Denny Wilke neben Lutherchoralbearbeitungen verschiedener Komponisten Franz Liszt’s große Prophetenfantasie über den Choral „Ad nos, ad salutarem undam“. Beeindruckt von einer Dresdner Aufführung der Meyerbeer’schen Oper, entwarf Franz Liszt den Plan, ein Monumentalwerk für die Orgel zu komponieren. Zugrunde liegt hierbei der „Wiedertäufer – Choral“, der in Meyerbeer’s „Prophetenoper“ eine zentrale Rolle spielt. Liszt hielt den Choral zunächst für eine altkirchliche Weise, bis ihm Meyerbeer mitteilte, er sei seine eigene Schöpfung (in der jüdischen Überlieferung existiert allerdings eine ähnliche Melodie). Das Werk wurde noch 1850 vollendet und schon bald mehrfach aufgeführt, die offizielle Uraufführung fand allerdings erst 1855 anlässlich der Einweihung der Merseburger Domorgel statt.
Es ist ein beeindruckendes Werk – lassen Sie sich herzlich dazu einladen!
Nach dem Konzert laden wir wie gewohnt noch zu einem Glas Pesterwitzer Wein ein. Wir freuen uns auf Sie!